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Die häufigsten Arten von Lebensmittelunverträglichkeit – nicht nur Laktose und Gluten können die Ursachen sein

Lebensmittelunverträglichkeit kann in verschiedenen Formen auftreten
Lebensmittelunverträglichkeit kann in verschiedenen Formen auftreten
Suren Bahidszky Suren Bahidszky
Journalistin und Gesundheitsberaterin
Thema: Verdauungsstörungen

Bei Beschwerden im Verdauungstrakt sollte man darauf achten, ob diese nach bestimmten Speisen oder Getränken verstärkt auftreten. Wenn ja, löst wahrscheinlich eine  Lebensmittelunverträglichkeit die Symptome aus, wie eine Glutenunverträglichkeit, Laktoseintoleranz, oder auch verschiedene Zusatzstoffe.

Lebensmittelunverträglichkeit betrifft viele Leute. Aber was ist der Auslöser, und was kann man dagegen unternehmen? Die Antwort finden Sie in unserem Artikel.

Laktoseintoleranz

Die häufigste Form einer Lebensmittelunverträglichkeit ist Laktoseintoleranz, die Ursache dafür ist der Mangel an Laktaseenzym. Dieses Enzym ist für den Abbau des Milchzuckers, der Laktose verantwortlich. Wird sie nicht abgebaut, übernehmen die probiotischen Bakterien im Darm diese Aufgabe, die Folgen sind vermehrte Gasproduktion, Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall, etwa 30 Minuten-zwei Stunden nach dem Verzehr von Laktose. Bei Säuglingen ist dieser Zustand besonders gefährlich, Durchfall kann bei ihnen zu starker Dehydration führen.

Mit dem Alter sinkt der Laktosespiegel, so tritt auch Laktoseintoleranz häufiger auf.

Das Risiko erhöht sich auch durch Frühgeburt, durch operativen Eingriffen im Darm, durch bakteriellen oder Virusinfektionen des Dünndarms, und auch Darmerkrankungen, wie Zöliakie, mangelnde Laktaseproduktion im Dünndarm können zur Entstehung von Laktoseintoleranz beitragen.

Wie kann man Laktoseintoleranz nachweisen?

Laktoseintoleranz kann mit Hilfe von Labortests einfach nachgewiesen werden, dazu wird ein Bluttest und/oder eine Atemuntersuchung durchgeführt. Die Behandlung der Lebensmittelintoleranz wegen Laktasemangel besteht aus einer Diät mit laktosefreien Produkten, und aus der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, um die Verdauungsenzyme zu ersetzen. Auch Probiotika können sich als nützlich erweisen, denn durch Regenerierung der Darmflora wird auch die Verdauung von laktosehaltigen Speisen und Getränken effektiver.

Man sollte daran denken, dass auch bei Laktoseintoleranz täglich 12 Gramm Laktose verzehrt werden kann. Das entspricht etwa 250 ml Milch, einen Becher Joghurt oder einige Gramm harten Käse.

Man sollte beachten, dass bei geringer Zufuhr an Milchprodukten Kalzium- oder Vitamin D-Mangel entstehen kann. Der Ersatz dieser Nährstoffe, Vitaminen und Mineralien ist besonders zu empfehlen.

Zusatzstoffe

Zusatzstoffe werden den Lebensmitteln zur Aufbesserung verschiedener Eigenschaften (Geschmack, Farbe, erforderliche Konsistenz) dazugegeben. Oft werden Natriumglutamat (auch MSG, Mononatrium-Glutamat oder E621 genannt) und Sulfit verwendet, die schädliche Reaktionen auslösen können. Typische Symptome bei dieser Art von Lebensmittelunverträglichkeit sind Rötungen, Wärmegefühl, Kopfschmerzen, Schmerzen im Brustkorb, verstärkte asthmatische Beschwerden.

Es ist wichtig, immer zu kontrollieren, welche Zusatzstoffe in den Lebensmitteln enthalten sind.

Glutenunverträglichkeit

Glutenunverträglichkeit kann genetische Ursachen haben, oder eine Autoimmunerkrankung sein.

Typische Symptome der Glutenunverträglichkeit

Bei vielen verursacht Glutenunverträglichkeit lange gar keine Beschwerden (das ist zum Teil auch der Grund, warum 90% der Fälle nicht erkannt wird), aber die Symptome sind nicht spezifisch. Die häufigsten sind: Magen- und Darmprobleme, Blähungen, Durchfall, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Gewichtsverlust. Auch juckender Hautausschlag, Knochen- und Gelenkschmerzen, Arthrose, Osteoporose, Depression, Angstzustände, Kribbeln in den Armen oder Beinen können vorkommen. Außerdem können Anämie, Eisenmangel, Menstruationsbeschwerden, im schlimmsten Fall Unfruchtbarkeit oder wiederholte Fehlgeburten die Folgen sein. Sowie Aphte in der Mundhöhle, oder bei Säuglingen und Kindern Wachstumsstörungen.

Der erste Schritt zur Diagnose ist ein Selbsttest aus der Apotheke, darauf folgt ein Bluttest. Eine schlimmere Variante ist Zöliakie, wenn der Verdacht besteht, ist eine Biopsie des Dünndarms zur Untersuchung  des Zustandes der Schleimhaut nötig. Zöliakie unterscheidet sich von der „einfachen”Glutenunverträglichkeit, indem sie chronische Dünndarmentzündung verursacht. Glutenhaltiges Getreide, wie Weizen, Roggen oder Gerste enthalten Proteine, die das Immunsystem dazu bringen, die fingerförmigen Darmzotten der Darmschleimhaut, die sog. Mikrovilli,  anzugreifen.  

Behandlung von Glutenunverträglichkeit

Zur Behandlung gehört unbedingt glutenfreie Ernährung, am wichtigsten bei dieser Diät ist Weizen, Gerste und Roggen, sowie Lebensmittel aus diesen Getreiden zu vermeiden. Probiotika können zwar weder Glutenunverträglichkeit, noch Zöliakie heilen, trotzdem können sie hilfreich sein: sie lindern die Beschwerden, beschleunigen die Regeneration der Darmschleimhaut, und stellen das Gleichgewicht der Darmflora, das wegen Durchfall gestört wurde, wieder her.

Quelle:

https://www.healthline.com/health/allergies/gluten-allergy-symptoms

https://celiac.org/celiac-disease/understanding-celiac-disease-2/what-is-celiac-disease/

http://www.drnatura.com/healthy-diet/food-intolerance/

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