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Welche Anzeichen haben Darmparasiten bei Menschen?

Jeder kann sich mit Darmparasiten infizieren
Suren Bahidszky Suren Bahidszky
Journalistin und Gesundheitsberaterin
Thema: Parasiten

Sind Sie oft müde, gereizt, haben Sie Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, ist Ihr Blutbild schlecht? Es kann sein, dass Sie sich mit Darmparasiten angesteckt haben. Damit das eindeutig geklärt werden kann, haben wir die häufigsten Arten von Parasiten und die Anzeichen einer Parasiteninfektion zusammengefasst.

Wenn es um Parasiten im Organismus geht, denken die meisten gar nicht daran, dass auch der Mensch von Darmparasiten befallen werden kann. Es ist allgemein bekannt, dass Haustiere Parasiten haben können, die Wahrheit ist jedoch, dass sie auch Menschen befallen, es kann also jeden treffen.

Darmparasiten vermehren sich, wie schon ihr Name verrät, im Darmtrakt des Wirtes, je nach Art bevorzugen sie verschiedene Trakten des Darms. Es ist typisch, dass sie Symptome verursachen, die leicht mit anderen Verdauungsstörungen zu verwechseln sind. Wenn diese Störungen langfristig bestehen, chronisch werden, und nicht anderweitig erklärt werden können, sollte man die Möglichkeit eines Parasitenbefalls in Betracht ziehen.

Arten von Darmparasiten

Es gibt drei Gruppen von Darmparasiten, Spulwürmer, Plattwürmer und Egelwürmer. Wie die meisten Parasiten, haben auch sie nicht das Ziel, den Wirt zu töten, sie ernähren sich von den Nährstoffen, die er zu sich nimmt, ihre Anwesenheit kann trotzdem schwerwiegende Beschwerden verursachen. Am gefährlichsten ist die Entstehung sog. Mangelerscheinungen, wenn diese langfristig bestehen, kann das zu weiteren Komplikationen führen. Eine weitere ernstzunehmende Gefahr ist, dass die Darmparasiten im Menschen Infektionen verursachen können, oder- da sie das Immunsystem schwächen und das Gleichgewicht der Darmflora schädigen – zur Entstehung anderer Krankheiten beitragen können.

Die häufigsten Darmparasiten

Madenwurm (Enterobius vermicularis) ist die bei Kindern am häufigsten nachgewiesene Wurmart. Auch die Personen im Umfeld des Kindes könne sich anstecken: laut Untersuchung des Center of Disease Control ist 11% der Bevölkerung von einer Madenwurminfektion betroffen.  Die ausgewachsenen Würmer sind gut sichtbar, bei Untersuchung des Stuhls kann man die weißen, fadenähnlichen Würmer bemerken. Auch diese Wurmart ist nicht wählerisch, ihre Eier gelangen durch den Mund in den Organismus, wo sie sich im Anfangsstadium noch unbemerkt vermehren. Kinder sind der Infektion stärker ausgesetzt, weil sie – im Kindergarten oder in der Schule- die grundlegenden Hygienemaßnahmen nicht einhalten, sich also nicht gründlich die Hände waschen, und auch öfter in den Mund greifen, als Erwachsene. Auf der Haut überleben die Eier nur einige Stunden, auf feuchten Gegenständen (Handtuch, Bettzeug) können sie jedoch etwa drei Wochen lang leben.

Symptome des Madenwurmbefalls:

- ständiger Juckreiz im Bereich des Afters,

- Schlafstörungen,

- Bauchschmerzen,

- Übelkeit,

-Müdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen aufgrund des Schlafmangels.

Peitschenwurm ist im ausgewachsenen Zustand etwa 3-5 cm lang. Sie gelangen ebenfalls oral in den Körper, nicht nur mit infiziertem Essen oder Getränken, sondern auch im Form von Bodenpartikeln, die geschlüpfte Larven beinhalten. Eine spezielle Eigenschaft dieser Wurmart ist, dass die Larven im Dünndarm schlüpfen, und sich mit dem Stuhl aus dem Körper entfernen.

Symptome des Peitschenwurmbefalls:

- Bauchschmerzen,

- Kopfschmerzen,

- Blutiger Durchfall,

- Brechreiz,

- Erbrechen,

- plötzlicher Gewichtsverlust.

Langfristig kann sogar Anämie entstehen, weil dieser Parasit um seinen Mund herum mit winzigen krallenähnlichen Haken ausgestattet ist, mit denen er die weiche Darmschleimhaut durchbohren kann, um sich mit Blut zu ernähren. Bei Kindern kann sich im Falle einer Peitschenwurminfektion das normale Wachstum verlangsamen. Für den Befall ist ebenfalls unzureichende Hygiene verantwortlich, vor allem in den Entwicklungsländern.

Spulwurm (Ascaris lumbricoides) ist ein Parasit, der sich nicht nur im Menschen ansiedeln kann. Auch die Haustiere und Nutztiere können befallen werden. Die Ansteckung verläuft meistens über nicht ausreichend gereinigtem Obst und Gemüse, oder durch Kontakt mit infiziertem Boden, die Würmer sind im ausgewachsenen Zustand bis zu 25 cm lang.  Die Eier schlüpfen im Dünndarm, wo die Larven die Darmwand durchbohren und direkt in die Blutbahn gelangen. Beim Erreichen der rechten Herzkammer werden sie direkt in die Lunge gepumpt.

Symptome einer Spulwurminfektion:

- starker Husten,

- häufiges Niesen,

- Brechreiz,

 - Fieber.

Selten gelangen die Parasiten bis zur Gallenleiter, wo sie den Ablauf der Gallenflüssigkeit verhindern und die Leberfunktion beeinträchtigen. Dieser Parasit lebt vorwiegend in tropischen Gebieten, unter günstigen Umständen, wie feuchter, lockerer Boden, keine direkte Sonnenbestrahlung, ist er sehr lange ansteckungsfähig. Er ist sehr empfindlich gegen Temperaturschwankungen, deshalb empfiehlt es sich, Gemüse und Obst gründlich zu kochen oder braten, das Trinkwasser sollte aufgekocht werden.

Rinderbandwurm (Taenia saginata, Taenia solium) hat am Kopfteil vier kleine Saugnäpfe (Taenia solium verfügt auch über kleine Haken) Sie werden auch als einsame Würmer bezeichnet, da diese Wurmart Hermaphrodit ist, also zur Fortpflanzung keinen anderen Wurm benötigt, demnach lebt in einem Wirt meistens nur ein Parasit. Eine weiteres spezielles Merkmal ist, dass sie keine eigenen Verdauungsorgane haben, deshalb ernähren sie sich von der verdauten Nahrung des Wirtes.

Symptome des Rinderbandwurmbefalls:

- plötzlicher Gewichtsverlust,

- verschiedene Mangelerscheinungen,

- starke Bauchkrämpfe,

- Verdauungsstörungen,

- Darmverschluss,

- Kopfschmerzen.

Wenn die Behandlung nicht rechtzeitig erfolgt, können die Larven des Rinderbandwurms das Gehirn angreifen, was zu Sprachstörungen, Sehschwierigkeiten, im Ernstfall sogar zu epileptischen Anfällen führen kann.

Quelle:

https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/pinworm/symptoms-causes/syc-20376382

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11386693

https://www.sciencedirect.com/topics/agricultural-and-biological-sciences/ascaris-lumbricoides

https://www.healthline.com/health/taeniasis#symptoms

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